Foschi RC-Enthusiast
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Verfasst am: 23.11.2005, 20:19 Titel: Graupner Bell micro 47 G FAQ Stand 26.05.20 |
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Graupner Bell micro 47G FAQ
von Foschi
Stand : 26.05.2005
NEWS
--Am 26.05.2006 wurde ein Link zu alternativer Rümpfen eingepflegt
--Am 27.11.2005 wurden Problemlösungen zum Thema Pendeln eingefügt
Was ist denn ein BELL 47G FAQ?
FAQ ist die Abkürzung für Freqeuntly Asked Questions und stellt eine Informationssammlung rund um den Koaxial-Helikopter BELL 47G dar.
Darf ich dieses FAQ kopieren und verbreiten?
Ja, aber unter folgenden Bedingungen: Eine Weiternutzung in Teilen oder als Ganzes ist nur bei gleichzeitiger und vollständiger Quellenangabe gestattet. Dazu zählen die Homepage dieses Forums (mit Link oder URL-Angabe) und die Nennung des Autors.
Was ist denn eine Bell micro 47G?
Bei der Bell micro 47G handelt es sich um einen miniaturisierten funkferngesteuerten Nachbau eines Helikopters. Der einzige Unterschied zum Original besteht darin, dass die Miniatur einen koaxial gegenläufigen Doppelrotor und keinen funktionierenden Heckrotor hat. Ansonsten sieht die Miniatur dem Original sehr ähnlich. Hört sich verwirrend an, ist aber eigentlich ganz einfach und wie man weiter unten auch sehen wird genial für den Einsteiger.
Doch hier zunächst ein paar Daten des kleinen Helis:
Technische Daten
Länge ohne Rotor 360 mm
Höhe ca. 180 mm
Breite ohne Rotor ca. 100 mm
Rotor-Ø ca. 340 mm
Fluggewicht ca. 210 g (mit dem Standartakku)
So kommt er aus der Kiste
Was ist drin im Paket?
Die Bell wird als RTF (Ready To Fly), also fertig aufgebaut geliefert.
Lediglich die Paddelstange muss aus verpackungstechnischen Gründen noch selbst montiert werden.
Zum Betrieb benötigt Ihr lediglich 8 AA Mignonzellen (Batterien oder Akkus) für die Funkfernsteuerung. Weiter sind im Lieferumfang enthalten ein LiPo-Akku (7,4V 800mAh), ein Lipo Ladegerät, welches sicherlich zum Einstieg reicht, je ein Satz Ersatzrotorblätter und ein Quarzpaar. Eine Betriebsanleitung, die u.a. auch detailierte Hinweise zum Laden von Lipo-Akkus gibt ist ebenfalls mit in der Verpackung.
Als Motoren werden Mabuchi FK-180 SH verbaut. Sehr löblich ist auch die Verwendung von 2 Microservos, was sich bei einem Defekt als vorteilhaft erweist. Empfänger und Gyro werden in einer von Graupner als "4 in eins-Unit" bezeichneten Einheit zusammengefaßt.
Die Funkfernbedienung und die "4 in eins-Unit" sind mit Wechselquarzen Ausgestattet. Man kann also problemlos Quarze tauschen.
Welche kompatibel sind, werde ich weiter unten ausführen.
Warum hat die Bell zwei Hauptrotoren und einen Heckrotordummy?
Die Bell 47G ist ein Hubschrauber mit koaxialem Rotorsystem. Das bedeutet, dass der untere Rotor mit einer Hohlwelle
angetrieben wird. Durch die Hohlwelle verläuft eine weitere Antriebswelle, die den oberen Rotor gegenläufig zum unteren
Rotor antreibt. Durch dieses System findet automatisch ein Drehmomentausgleich statt, der einen Heckrotor daher überflüssig macht.
Der untere Rotor wird mit zwei Servos über die Taumelscheibe angesteuert. Dies bedeutet, dass durch den unteren Rotor die Nick- und die Rollfunktion gesteuert werden. Das Steuern um die eigene Achse wird durch unterschiedliche Drehzahl der beiden Motoren gesteuert.
Das Koaxialsystem hat den Vorteil, dass der Heli sehr ruhig in der Luft schwebt und sich somit grade für einen Anfänger sehr schnell Erfolgserlebnisse einstellen.
Auch im Maßstab 1:1 werden solche Hubschrauber mit koaxialem Rotorsystem für z.B. das Aufstellen von Masten und
der gleichen genutzt, weil sie sehr ruhig und stabil in der Luft schweben können.
Hier z.B. ein Bild einer russischen Kamov KA-25 (Quelle Wikipedia)
Was kostet so eine Bell micro 47G?
Das ist von Anbieter zu Anbieter verschieden und reicht von ca. 160 € bis ca. 200 €
Kann ich dann mit der Bell schon direkt fliegen?
Wenn Du Dir noch 8 Akkus AAA oder Batterien in dem Format besorgst, so steht einem Erstflug nichts mehr im Wege.
Allerdings möchte ich noch ein Paar Tipps geben, die man wirklich vor dem ersten Start am Heli verbessern sollte.
1. Wohin mit der langen Antenne?
Auf keinen Fall nach unten baumeln lassen, da diese sich dann bei Flug- oder Landemanövern u.U. im Rotor verfangen kann.
Ich habe sie um den Heckmasten gewickelt.
Einige Leute sagen, man solle die Antenne nicht aufwickeln, da es sonst zu einer Spulenwirkung kommt und die Antenne somit künstlich verlängert würde. Das ist auch sicher richtig so.
Ich konnte bissher keinen Nachteil aus der gewickelten Antenne erkennen. Die Reichweite ist auch gut. Sie reicht soweit, dass man eh nicht mehr beurteilen kann in welche Rischtung der Heli grade unterwegs ist.
Hier mal ein Bild von dem Masten mit umwickelter Antenne.
Hier ein Bild von einer alternativen Antennen Verlegung.
2. Die Haube ist ja ziemlich dünn. Geht die nicht kaputt?
Doch, geht sie. Man kann sie etwas mit durchsichtigem Klebestreifen verstärken. Das solltest Du auch dringend tun.
Wenn Du das ganze ordentlich machst, dann sieht man es nicht einmal. Verstärken solltest Du die Naht der zwei Haubenhälften.
Von Innen sowie auch von Aussen. Weiter solltest Du die Löcher der Haube versteifen und anschließend wieder mit einem dünnen, spitzen Gegenstand durchstoßen.
Auch der komplette Boden der Haube sollte mir Klebeband von Innen beklebt werden. Du solltets aus Gewichtsgfründen nur eine Lage Klebeband aufkleben.
Man will ja die Tragkraft des Helis nicht verringern.
Auch hier mal das ein oder andere Bild
3. Verlängerung der Haubenhalter
Bei der ersten Version sind die Haubenhalter etwas zu kurz geraten. Daher rutscht die Haube bei etwas unsanften Landungen aus ihrer Führung und baumelt dann nur noch so daher. Ich habe die alten Halter abgeknipst, ein Loch gebohrt und einen 1,5mm dicken und ca 20 mm langen Carbon-Stab statt der Originalhalter eingeklebt.
Hier auch mal ein Bild
4. Wenn Du nicht einen Alurotorkopf im Zubehör gekauft hast, so möchte ich Dir die folgende Modifikation ans Herz legen.
Ohne diesen "Mod" wirst Du nicht lange Freude mit Deinem neuen Heli haben.
Umwickle den Rotorkopf wie unten abgebildet mit Glasfaserband. Manche benutzen auch Baumwollfaden aus Mutters Nähkiste. Fixiere es mit gutem, dünnflüssigem Sekundenkleber.
Dann sollte es so aussehen:
Wenn Du es nicht machst, dann sieht es bald so aus
Grund für das Ausbrechen ist die Paddelstange. Wenn diese abruppt abgebremst wird( z.B. ein unsanfter Bodenkontakt), so verdreht sich der Vierkant und die Aufnahme bricht.
5. Festsetzung der 4 in 1 Einheit
Warum solltest Du das tun? Ganz einfach. In dieser Einheit befindet sich auch der Kreisel bzw. auch Gyro genannt.
Da dieser zum automatischen Ausgleich der Gierbewegung da ist (siehe unten), sollte dieser fest mit dem Heli verbunden sein.
desweiteren löst sich das Tape, mit dem die Einheit befestigt ist durch die Wärmeentwicklung. Dann kann es zu unkontrollierten Aktionen Deines Helis kommen. Ich habe einfach einen Kabelbinder aus dem Elektrobereich genommen und diesen fest um Chassis und "4 in 1 Einheit" befestigt.
Man sollte darauf achten, die beiden Regler nicht zu verdecken, da man diese später noch verstellen kann/muss.
Wieder sagt ein Bild mehr wie tausend Worte:
Ansonsten kann ich noch dieses HOW TO empfehlen:
cartmans HowTo
NEWS 26.05.2006
Mir gefällt die Bell optisch nicht mehr. Kann ich da was anderes machen?
Klar. Kein problem. Mittlerweile gibt es Händler die entsprechnde Rümpfe aus Lexan anbieten.
zum Beispiel hier: Hier klicken!
Problemlösungen
1.Mein Heli pendelt in der Luft, was kann ich tun?
Hier mal ein paar Prüfungen.
1. Haben die Wellen ein axiales Spiel von ca. 1mm dann ist das Spiel o.k. Mehr oder weniger sollte es nicht sein.
2. Eiert die äußere oder innere Antriebswelle? Wenn ja, dann ist ein Austausch oder eine Reperatur erforderlich. Evtl sind die Lagersitze ausgeschlagen. Dann hlift nur ein neues Chassis. Manchmal reicht es auch ein Stück Papier einzuklemmen. Wenn man Glück hat, funktioniert es wieder.
3. Eiert die Taumelscheibe? Wenn ja, dann ausbauen und korrekt zusammen bauen und ggf. kleben. Siehe auch cartmans HowTo
4. Laufen die Antriebsritzel sauber? Eiert es vielleicht? GGf. Austauschen
5. Laufen beide Antriebswellen leicht? Wenn nein, dann etwas mit Maschinenöl einreiben und Punkt 1 beachten.
6. Rotorblätter mit eine Feinwaage wiegen. Die gegenüber liegenden Rotorblätter sollten das gleiche Gewicht haben. Evtl. mit Klebefilmstreifen das Gewich justieren.
7. Sitzt die Paddelstange mittig? Sind beide Seiten der Paddelstange gleich lang? Wenn nein, dann auf eine Länge bringen.
8. Sind die Lager leichtgängig? Wenn nein, kann man versuchen diese mit Maschinenöl zu reinigen. Lager Ausbauen und auf ein Papierküchentuch legen. Mit Maschinenöl einsprüchen und einweichen lassen. Falls das nich hilft. Austauschen
(Maße folgen noch).
Diese FAQ ist noch nicht vollständig.
Was steht noch auf meiner TODO-LISTE (Die Reihenfolge gibt keine Wertigkeit wieder):
-Beeinflussung des Flugverhaltens durch kürzen der Paddelstange und Versetzten des Servogestänges
-Nutzung der zusätzlichen Kanäle der 4 in 1 Einheit (Seilwinde/Suchscheinwerfer)
-Programmierung der Bell auf anbdere Fernsteuerungen
-Problemlösungen bei rutschenden Stellringen und defekter Taumelscheibe
-kompatible Quarze (Graupner/Robbe/Dragonfly)
-Akkuschutz vor mechanischen Beschädigungen
-Funktionsweise eines Kreisel/Gyro und die Einstellmöglichkeiten der "4 in 1-Unit"
-Balancer
-"Flugschule"
-Lande- und Flugbeispiele zum Üben
Du siehst, es bleibt noch viel zu tun.
Foschi
P.S.: Bei Anregungen oder Ergänzungen stehe ich gern per PN zur Verfügung
_________________ www.dreirad-werbung.de
Zuletzt bearbeitet von Foschi am 26.05.2006, 19:43, insgesamt einmal bearbeitet |
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